Unter der Leitung von Jürgen "Peggy" Peschel hat der TSV Mariendorf 1897 eine Walking Football Mannschaft gegründet.
Seit einiger Zeit wird jeden Freitag um 11 Uhr vor dem "Helgoländer" fleißig trainiert. Kommt vorbei und schaut es Euch mal an.
Walking Football ist eine Variante des Vereinsfußballs, die darauf abzielt, Menschen über 50 weiter mit dem Fußball zu verbinden, wenn sie aufgrund mangelnder Mobilität oder aus Altersgründen nicht (mehr) in der Lage sind, das traditionelle Spiel zu spielen. Hier können ältere oder gesundheitlich angeschlagene Fußballer/innen sich wieder sportlich betätigen und so das Wir-Gefühl in einer Mannschaft genießen.
Die Regeln:
- Nicht laufen – nur gehen
- Der Ball darf nicht über Hüfthöhe gespielt werden
- Harter körperlicher Kontakt ist verboten
- Es wird ohne Abseits gespielt
- Es wird ohne Torwart gespielt
- Spieleranzahl: max. sechs gegen sechs
- Der Platz misst ca. 21 x 42 Meter
- Die Torgröße beträgt 3 x 1 Meter
Trainingszeiten: |
Dienstag & Freitag ab 11 Uhr und NEU Freitag ab 16 Uhr |
Ort: | Volkspark Mariendorf am Helgoländer Treff |
Trainer: |
TAGEBUCH MALLORCA 2025
Tagebuch „Mallorca Walking Football Turnier 2025“
(14.-18. Mai)
Tag 1 - Anreise (Mittwoch/Donnerstag) :
Ball flach halten? Kennen wir nicht
Die Walkingfußballer aus Mariendorf auf Malle-Mission
Wenn einer eine Reise tut… dann sollte er hoffen, dass er sie mit den Walkingfußballern aus Mariendorf macht! Zwei Teams, Ü60 und Ü70, haben sich auf den Weg nach Mallorca gemacht, nicht etwa zur Erholung – nein, zum internationalen Turnier! (Wobei… ein bisschen Bier oder Sangria am Spielfeldrand kann ja wohl nicht schaden.)
Mittwoch, das große Wunder geschieht:
Alle heil im Hotel angekommen. Aufatmen! Man weiß ja nie – bei der Ü70 kann auch mal einer auf dem Weg zum Gate in den Duty-Free verschwinden und beim Schnapsverkosten vergessen, dass da noch ein Flugzeug wartet.
Unsere Mannschaft – ein Panoptikum der fußballerischen Extraklasse:
Andreas, unser Nichtlaufwunder, ist natürlich wieder dabei. Laufen? Nein danke, das macht der Ball schon.
Arne, frisch vom BSC ausgeliehen. Der wollte mal erleben, wie richtige Mannschaftsfahrten aussehen. Jetzt weiß er's.
Axel, der Aktivposten. Wenn das Hörgerät auf "Empfang" steht, gibt’s kein Halten mehr.
Detlef, der sportliche Leiter und Chef-Organisator. Ohne ihn läuft nichts – was bei Walkingfußball wörtlich zu nehmen ist.
Frank, unser sicherer Rückhalt als letzter Mann und die Ruhe selbst, aber sobald das Buffet öffnet, ist er plötzlich im Angriffsmodus wie ein 25-Jähriger.
Gero, stellt man auf jede Position und bekommt mindestens solide bis sensationell. Kein Murren, kein Maulen – nur ein kurzer Blick, ein Seufzer, und dann läuft er los. Obwohl… manchmal fragt man sich, ob er weiß, wohin.
Jürgen aus Biesdorf, der morgens spricht wie ein Zen-Mönch – nämlich gar nicht. Vor dem ersten Kaffee? Lebensgefährlich.
Jürgen aus Großbeeren, unsere wandelnde Stadiondurchsage – unterhaltsam, laut und ohne Aus-Knopf. Der menschgewordene Lautsprecher. Unterhaltungszwang inklusive. Wer flieht, wird eingeholt.
Nico, ballsicherer Rückenpatient mit eingebautem Chiropraktiker-Sensor. Technisch stark, orthopädisch instabil. Hält den Ball wie ein Profi – und seinen Rücken wie ein Rentner.
Norbert, Schiri auf Abwegen. Auf dem Platz pfeift er normalerweise – auf Malle darf jeder mal mitspielen und diesmal schnauft er.
Peggy, Fußballpoet ohne Gier nach Ruhm. Spielt ohne jeglichen Erfolgsdruck, nur für die Schönheit. Und vielleicht für den Sangria-Eimer danach.
Tori, das Sturmtalent mit der schnellsten Zunge westlich von Palma. Hat ein eingebautes Megafon. Redet schneller, als der Ball rollt, und trifft notfalls auch mit Worten.
Wolfgang, der Strippenzieher der Ü70. Möchte mindestens ein Spiel gewinnen. Danach darf das Team zurück zum All-you-can-eat.
Freitag: Ü60-Turnierstart – hoffentlich mit Schuhen an den Füßen und nicht in den Händen.
Samstag: Die Ü70 entert das Feld. Wenn sie es pünktlich aus dem Frühstücksraum schaffen.
Taktik? Langsam, aber sexy.
Ziel? Siegen oder wenigstens nicht umfallen.
Siegprämie? Ein kaltes Bier, ein warmes Essen – und der Respekt der Animateure.
Fortsetzung folgt… vielleicht.
Wenn wir den Rückflug nicht verpassen. Oder freiwillig bleiben.
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Tag 2 (Freitag) Turnierbericht – Tag 2 auf Mallorca :
Freitag, Sonne, Fußball – und ganz viel Schlitzohrigkeit
Die Ü60 tanzt elegant am Weiterkommen vorbei
Der Freitag ist geschafft – und wie. Unsere Ü60 trat an mit breiter Brust, lockeren Sprüchen und gut geölten Gelenken.
Ein Sieg, ein Unentschieden – sportlich solide, taktisch genial
Denn: Wer bewusst das Weiterkommen vermeidet, spart Kräfte, Nerven – und gewinnt mehr Zeit für Pool, Buffet und Kaltgetränke. Man muss eben Prioritäten setzen.
Torwart-Duo mit Klasse und Charme
Im Tor: Frank und Gero – das Dreamteam auf halber Strecke zur Bundesliga.
Abwechselnd im Einsatz wie Yin und Yang nach dem dritten Espresso, beide fischen Bälle raus, als gäb’s Freibier für jede Parade.
Okay, ein paar Dinger sind durchgerutscht – aber was soll man machen, wenn einem da plötzlich Gegner gegenüberstehen, die aussehen wie Fitness-Influencer im Senioren-Trikot?
Da fragt man sich: „Ist das wirklich Ü60 oder nur ein besonders ambitionierter Junggesellenabschied in Sportklamotten?“
Da wurde schon leise gemurmelt, ob die überhaupt wissen, was Arthrose ist...
Tori-Time! Zwei Buden, ein Schlitzohr
Und dann kam der große Auftritt von Tori – Torschützenkönig des Tages mit zwei Treffern, stolz wie Bolle.
Tor 1: Ein Pass von Axel, präzise wie eine Schweizer Uhr auf Koffein, Tori nimmt den Ball auf, tunnelt den Keeper wie ein abgebrühter Strafraumschnüffler.
Tor 2: Er schnuppert den Pass wie ein Spürhund – zack, da ist der Fuß da.
Der Gegner spielt quer, Tori grätscht gedanklich schon rein, schnappt sich das Ding, schaut kurz – und schiebt das Leder lässig ins verwaiste Tor.
Kein Firlefanz, kein Gewackel – einfach eiskalt versenkt.
Danach? Tori so stolz, als hätte er gerade das WLAN repariert – und sich zur Belohnung selbst ein Extra-Dessert genehmigt. Völlig verdient.
Fazit: Mission erfüllt – mit Stil
Unsere Ü60 hat sich spielend, lachend und taktisch raffiniert aus dem Turnier verabschiedet. Kein Weiterkommen? Kein Problem.
Dafür: kühle Getränke, warme Sonne und ein Hauch von Ruhm.
Ausblick: Die Ü70 steht bereit
Am Samstag greift unsere silberhaarige Eingreiftruppe ins Turnier ein.
Die Spannung steigt, Magnesium ist verteilt, und Wolfgang kündigt an:
„Ein Spiel holen wir – mindestens.“
Fortsetzung folgt…
…vorausgesetzt, keiner landet aus Versehen im Spa oder im Yoga-Kurs.
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Tag 3 (Samstag) Turnierbericht – Tag 3 auf Mallorca :
Samstag, Sonne, Schweiß – Die Ü70 steht bereit
Frühstück, Dehnen, Angriff
Samstag, 8:00 Uhr – Während andere noch mit dem Kopfkissen diskutieren ob Aufstehen wirklich nötig ist, marschieren unsere Ü70-Helden schon Richtung Spielfeld – voller Tatendrang und leicht geölter Gelenke.
Nach dem Frühstück wird auf dem Platz seriös aufgewärmt – Dehnübungen, leichtes Traben, Gelenke lockern, Schultern knacken.
Wolfgang, unser Taktikchef mit Durchblick dirigierte das Warm-up mit der Strenge eines Bundesligatrainers – ganz nach dem Motto: Fit kriegen, was noch beweglich ist.
Die Mannschaft zog mit – mehr oder weniger synchron, aber immerhin in dieselbe Richtung. Wenn wir schon nicht schnell sind, dann wenigstens vorbereitet. So ungefähr.
Erstes Spiel gegen die USA – oder doch gegen die US Army?
Der erste Gegner kam aus den USA – ob die schon mal von Walking Football gehört haben? Höchst fraglich. Regeln? Vermutlich irgendwo im Handgepäck verloren.
Auf dem Platz war jedenfalls eher Running Football angesagt – da wurde gegrätscht, gesprintet und gedrängelt, als wär’s ein Casting für American Gladiators.
Zum Glück hatte der Schiri starke Nerven – Pfiff tapfer gegen das Chaos an – vielleicht aus Prinzip, vielleicht aus Selbstschutz.
0:1 Rückstand, aber kurz vor Schluss schlug unsere Stunde:
Nach dem 0:1-Rückstand zuckten wir nur mit den Schultern – Coolness-Level: Polarstation. Wir blieben so ruhig, als hätten wir’s geplant.
Dann kam Jürgen, schnappte sich die Kugel und versenkte sie wie ein alter Pirat seinen Schatz: trocken, präzise, 1:1 . Mehr als verdient – eher überfällig.
Die Abwehr – härter als jedes Hotelbett
Was danach folgte, war eine Demonstration der Defensivkunst:
Unsere Abwehr so dicht wie der Sangria-Eimer am Ballermann oder wie eine Schranke im Parkhaus – runter und dicht!
Eine Lehrstunde in Sachen „Hier kommt keiner durch.“
Ein Verteidigungsmanifest mit Schienbeinschoner, Beton anrühren mit Stil und Schweissband.
Fünf Spiele, nur drei Gegentore – da wurde geblockt, gestanden, gegrätscht und zur Not mit dem Todesblick verteidigt.
Ein Bollwerk aus Erfahrung, Willen und Gelenksalbe.
Jeder Gegner biss sich die Zähne aus – bildlich gesprochen, versteht sich.
Offensiv... nennen wir’s: sparsam
Leider blieb es beim einen Tor von Jürgen.
Nach vorne war’s eher so: Ideen da, Kraft weg, das Tor blieb ein scheues Reh im Nebel.
Aber hey – defensive Meisterschaft ist auch eine Trophäe, nur ohne Pokal. Wir sind halt Meister der unsichtbaren Trophäen.
Morgen am Sonntag geht’s weiter – Finalrunde, wir kommen
Die Ü70 zieht in die Finalrunde ein – nicht weil’s leicht war, sondern weil keiner aufgeben wollte, hochmotiviert und Stolz in der Brust, Schweiß auf der Stirn.
Jetzt wird nochmal angezogen - mit leicht knirschenden Gelenken und dem festen Ziel: In der Finalrunde nochmal alles geben, danach abgeklatscht und sich später beim Bier noch an alles erinnern.
Wolfgang bringt seine Schuhe auf Hochglanz, als hätte er ein Date mit dem Pokal selbst. Jürgen liegt mit halb geschlossenen Augen entspannt auf dem Bett, irgendwo zwischen Tiefenentspannung und Torgier, starrt an die Decke und murmelt: „Da geht noch was … das zweite Tor… diesmal mach ich’s mit links.“
Der Rest des Teams? Rüstet sich wie Gladiatoren vor dem Kampf – Magnesium im Anschlag, Tape in der Hand, gute Laune irgendwo zwischen „Lass krachen“ und „Bloß nichts zerren“. Man spürt: Es geht in die letzte Runde – und jeder ist irgendwie bereit.
Fortsetzung folgt…
... sofern nicht jemand vorher beim Frühstück versehentlich mit der Yogagruppe losmarschiert oder beim Aqua-Zumba hängen bleibt.
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Tag 4 (Sonntag) Turnierbericht - Tag 4 auf Mallorca :
KO-System der Ü70 – Holland, wir kommen
Der Tag begann früh – verdammt früh. Um 7 Uhr schlurften wir schlaftrunken zum Frühstücksbuffet. Einige suchten noch ihren Kaffee, andere ihre Zähne. Um 8 Uhr dann: Abmarsch.
Der Gegner? Eine Truppe mit dem charmanten Namen 'The Gentlemen' aus den Niederlanden. Klingt nett – und ja, sie waren höflich genug, uns den Ball großzügig zu überlassen.
Ballbesitz 90 %, Tore 0 – willkommen im Bermuda-Dreieck der Chancenverwertung
Ab Minute eins war klar: Wir spielen, die Holländer schauen zu – manchmal sogar recht interessiert. Der Ball war Dauergast in deren Hälfte, wir hatten Chancen für drei Spiele – aber das Runde wollte ums Verrecken nicht ins Eckige.
Das Tor schien verhext. Mal streichelte der Ball den Pfosten wie ein verliebter Teenager, mal sprang er ab wie vom Trampolin. Und der holländische Torwart? Verwandelte sich urplötzlich in eine Mischung aus Spiderman und Flipperautomat.
Vom Punkt ins Pech – Präzision war gestern
Und dann nach dem 0:0 kam das, was in der Ü70 als Foltermethode durchgehen könnte: Penalty-Schießen. Drei Elfer pro Team – also Spannung, Zittern, Zähneklappern (nicht nur wegen der Nerven, auch wegen der dritten Zähne).
Wir ballern einen daneben wie ein Abwehrspieler im Sturm – Herz am rechten Fleck, Ball leider nicht. Die Holländer treffen eiskalt – vermutlich haben die vorher in der Tiefkühltruhe trainiert. Und wir? Raus mit Applaus. Ende Gelände. Aber immerhin: Keine Muskelrisse beim Jubel.
Geflucht, gelacht, gebräunt – so geht Fußball Ü70
Kurz fluchte man innerlich (oder laut), trauerte den vergebenen Chancen nach und fragte sich, ob das Tor vielleicht kleiner war als erlaubt. Aber: Die Enttäuschung wich schnell der Freude über ein insgesamt saugutes Turnier.
Am Ende bleibt nur eins zu sagen: Fußball ist halt manchmal wie Zahnarzt – tut kurz weh, aber danach fühlt man sich besser. Klar, wir sind raus. Aber wir verlassen das Turnier mit erhobenem Haupt, cooler Bräune, Sonnenbrille auf der Nase und guter Laune. Und das zählt am Ende auch!
Fortsetzung ? Vielleicht im nächsten Jahr.
Und dann holen wir den Pokal (oder den Bierkrug).
AJ