Der TSV Mariendorf trauert um die "FuWo"

Heute morgen erreichte uns die traurige Nachricht:

Die Berliner "Fußball-Woche", DIE Institution des Berliner Amateur- und Vereinsfußballs, stellt seinen Betrieb mit sofortiger Wirkung ein!

Auf Seite 3 schreibt der Chefredakteuer Horst Bläsig auszugsweise Folgendes:

"Liebe Leserinnen und Leser,

wir hatten gehofft, dass wir diese Zeilen niemals schreiben müssen. Leider kommen wir nicht umhin, es nun doch zu tun. Die heutige Ausgabe der Fußball-Woche ist die letzte, die Sie in ihren Händen halten oder auf einem Endgerät lesen können. Nach mehr als 102 Jahren steilt das Fachblatt des Berliner Fußballs sein Erscheinen ein. Die toxische Mischung aus Einnahmerückgangen, Kostensteigerungen und fehlenden Investitionsmitteln lässt uns keine andere Wahl Bis zuletzt haben wir darum gekampft.

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Die FuWo einzustellen, fällt uns verdammt schwer. Und wie am Wochenende bei uns werden wohl auch in den nächsten Tagen noch viele Tränen in Berlin fließen. In die Trauer um den Abschied von einer institution des Hauptstadt-Fußballs, den Verlust seiner Kommunikationsplattform, mischt sich aber auch Stolz und Dankbarkeit. Unterbrochen nur ab 1944 vom Krieg und den ersten Nachkriegsjahren, hat die 1923 inmitten der Hyperinflation gegründete Fußball-Woche Stadt- und Fußballgeschichte geschrieben. Ganze Generationen sind mit ihr aufgewachsen, haben sie montags heimlich unter der Schulbank gelesen. Möglich war das über Jahre und Jahrzehnte hinweg nur durch die Hilfe und Unterstutzung treuer und verlässlicher Partner, Ihnen allen möchten wir an dieser Stelle noch einmal von ganzem Herzen danken: Lotto Berlin, Werner Gegenbauer und dem 1.FC Union mit Dirk Zingler, Christian Arbeit und Oskar Kosche ebenso wie Berliner Pilsner, den Landessportbund, dem BFV, Holz Posling, der AOK Nordost, Hertha BSC so wie anderen Vereinen wie den FC Interna tionale (Gerd Thomas), Sparta Lichtenberg (Werner Natalis), Stern 1900 (Bernd Fiedler). Eintracht Mahlsdorf (Thomas Loest) und Hertha 03 (Karnyar Niroumandi, um nur einige zu nennen - auch Günter Nuphau, Ehrenvorsitzender des TSV Mariendorf.

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Ein Montag ohne FuWo-das ist noch nicht so recht vorstellbar, doch das Leben geht weiter.

Wünschen wir uns allen, dass wir auch kunftig in Frieden und Freiheit (auch der Meinungen) leben können. Und dass unsere Stadt sich bei allen Herausforderungen und Problemen nicht selbst aus den Augen verliert. Weniger Ideologie und mehr Pragmatismus könnten dabei hilfreich sein.

Es geht nur miteinander und mit gegenseitigem Respekt. Auch im Sport. Bleiben Sie gesund und dem Fußball treul Wir sehen uns in den Stadien, bei Union und Hertha, auf den Plätzen von Frohnau bis Altglienicke, von Staaken bis Friedrichshagen. Machen Sie's gut! Eisern Berlin!

Horst Bläsig-Für Verlag und Redaktion der Fußball-Woche

Auch der TSV Mariendorf 1897, der eines der wenigen Fußball-Woche-Archive besitzt mit Ausgaben aus vielen Jahrzenten "Fußball-Woche", ist erschüttert von dieser Nachricht. Unser Dank geht an ALLE Mitwirkenden, die die wöchentliche Ausgabe in den letzten HUNDERT JAHREN am Montag ermöglicht haben. Ein sehr trauriger Tag für den Berliner Amateur-Fußball!

LD (Bild "Fußball-Woche")

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